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Hochwasserkatastrophe Pinzgau vom 17.07.2021 bis zum 23.7.2021

Als die Wetterwarnungen über einen Starkregen für das Wochenende am 17. Juli 2021 mit Unwetterpotenzial in den Gemeinden des Bezirkes Zell am See eintrafen wurden vor allem im Oberpinzgau unter der Leitung der erfahrenen Bürgermeister und Ortsfeuerwehrkommandanten frühzeitig die ersten Maßnahmen getroffen.

Die Prognosen trafen leider ein und ein Starkregen mit noch nie dagewesenen Wassermassen setzte gebietsweise mit einem HQ von 300+ im Pinzgau ein

Die Feuerwehren hatten bereits die mobilen Anlagen für den Hochwasserschutz vorsorglich aufgebaut. Zusätzlich wurde versucht mit tausenden Sandsäcken eine Überflutung zu verhindern. Beim Füllen und Ausbringen der Sandsäcke halfen unsere befreundeten Einsatzorganisationen der Bergrettung und Wasserrettung sowie viel freiwillige Helfer mit. Zum Schutze der gefährdeten Bereiche ordnete der Katastrophenschutz der  Bezirkshauptmannschaft Zell am See und die Gemeinden die Aufschüttung von Schutzdämmen an. Die Gebietsbauleitung Pinzgau der Wildbach- und Lawinenverbauung und die Gruppe Umwelt- und Forst der Bezirkshauptmannschaft Zell am See war wie gewohnt unermüdlich unterwegs Gefahrenstellen zu orten und zu entschärfen. Die Polizei stellte Hubschrauber und Drohnen für die Beurteilung der Gefahren und Dokumentation der Situation zur Verfügung.

Trotz der Maßnahmen kam es zu großräumigen Überflutungen und Ausuferungen. Es entstanden dadurch schwerste Schäden in den Siedlungsgebieten und an der gesamten Infrastruktur. Wohngebiete wurden überflutet, die ÖBB Westbahnstrecke musste gesperrt werden. Die Pinzgauer Lokalbahn stellte den Betrieb wegen Unterspülungen der Geleise ein und wird noch Monate nicht benützbar sein. Vorsorglich wurden Campingplätze evakuiert, auf den Schutzhütten konnten Wanderer und Bergsteiger nicht mehr ins Tal, weil die Wege beschädigt waren. Die Alpine Einsatzgruppe Pinzgau der Polizei brachten diese von den Schutzhütten mit einem Hubschrauber unversehrt ins Tal zurück.

Da der Feuerwehreinsatz wegen seiner Größe und Auswirkungen nicht mehr mit den örtlichen Kräften zu bewältigen war wurde ein überörtlicher Einsatzstab eingerichtet und die Katastrophenzüge der Feuerwehren des Zentralraumes, des Saalachtales und des Unterpinzgaues zusätzlich alarmiert. Der Landesfeuerwehrverband Salzburg bereitet einen Einsatz von Feuerwehren sämtlicher Bezirke des Landes vor. Die Gemeinden und Feuerwehren forderten im Anlassfall über diesen Einsatzstab vor allem Mannschaft und Hochwasserpumpen an. Diese Hochwasserpumpen sind auf Anhänger gelagert und waren vor Jahren im gesamten Land wohlweislich angeschafft worden.

Die Pegelstände stiegen stündlich an und trotz aller Bemühungen kam es vor allem entlang der Salzach im gesamten Oberpinzgau mit Schwerpunkt Neukirchen, Bramberg, Hollersbach, Mittersill, Stuhlfelden, Uttendorf, Niedernsill und bei den Unterliegern in Zell am See und Bruck zu Überflutungen. Das Wasser trat in die Keller der Häuser ein, das Gewerbegebiet West in Mittersill und der Flughafen Zell am See standen unter Wasser. Neben den Sachschäden war vor allem eine Umweltbelastung durch Öle und Schadstoffe zu befürchten, so dass auch die Ölwehr und der Gefahrgutzug des Bezirkes alarmiert werden musste. Diesen gelang es eine maßgebliche Verschmutzung der Umwelt zu verhindern. Die technisch/chemisch Rufbereitschaft des Landes Salzburg begleitete fachlich die Maßnahmen.

Als der Pegelstand in den Retentionsbecken einen Pegelstand von 7 Meter und in der Salzach einen Wert 5,90 Meter erreichten und damit ein kritischer Grenzwert erreicht wurde, bei dem eine Überflutung des Ortskernes von Mittersill wie im Jahre 2005 nicht mehr auszuschließen war, löste die Bezirkshauptmannschaft Zell am See Zivil- und Katastrophenschutzalarm aus. Starke Kräfte des Roten Kreuzes, der Wasserrettung und der Feuerwehren des gesamten Bezirkes bereiteten sich auf eine Teilevakuierung des Ortes vor. Verschärft wurde die Situation dadurch, dass sich im Überflutungsbereich auch das Krankenhaus Mittersill befindet. Erst nach Stunden konnten die in Bereitschaft stehenden Einsatzkräfte aufatmen, als der Pegelstand nicht mehr stieg und konstant blieb.

Die Hebebrücke an der Salzach im Ortszentrum von Mittersill besetzten Feuerwehrkräfte und mussten diese wegen Gefahr im Verzuge heben, so dass der innerstädtische Verkehr unterbrochen war. Die Verkehrsverbindung zwischen Mittersill und Hollersbach war wegen des Hochwassers gesperrt. Es bestand nur eine behelfsmäßige Verkehrsverbindung, die trotz eines größeren Polizeieinsatzes für mehrere Tage zu langfristigen Verkehrsbehinderungen führte und für die eingesetzten Polizeibeamten und Verkehrsteilnehmer sehr fordernd war.

Die medizinische Versorgung stellte das Rote Kreuz für die schwer zugänglichen Gebiete durch zusätzliches Personal und Maßnahmen sicher, so dass es zu keinen Einschränkungen bei Notfällen kam.

Nach mehreren Tagen Einsatz forderte die Bezirkshauptmannschaft Zell am See zusätzlich das Bundesheer zur Unterstützung der Einsatzkräfte an, die Tatkräftig mithalfen die Schäden zu beheben.

Nach einer Woche Katastrophen- und Unwettereinsatz mit einer Mannschaftstärke von ca. 2.500 Feuerwehrangehörigen konnte der Einsatz an die örtlichen Kräfte wieder abgegeben werden. Wie durch ein Wunder war kein Personenschaden aufgetreten. Die Aufräumarbeiten in den Gemeinden des Pinzgaues werden noch lange Zeit in Anspruch nehmen. Der Grundwasserspiegel wird vom hydrologischen Dienst und vom Landesgeologen und die letzten Auspumparbeiten dahingehend koordiniert.

Mit dem massiven Mannschafts- und Geräteaufwand konnten Personenschäden abgewendet und Situationen wie bei einige Tage vorher aufgetretenen folgenschweren Unwetterkatastrophe in Deutschland und Belgien mit über 100 Toten Personen verhindert werden. Durch die Wassermassen entstanden aber leider hohe Sachschäden für die Betroffenen. Zurück bleibt auch die Angst der Bewohner in den gefährdeten Gebieten vor der nächsten Flut.  

Auf diesem Wege bedanken sich die Feuerwehren als Einrichtung der Gemeinden bei ihren Bürgermeistern/Innen des Pinzgaues für die professionelle Zusammenarbeit, bei den befreundeten Blaulichtorganisationen, dem Land Salzburg, der Bezirkshauptmannschaft Zell am See, den privaten Helfern sowie ganz besonders bei allen eingesetzten Feuerwehrkameraden des ganzen Landes Salzburg für ihre tatkräftige und über mehrere Tage dauernde Hilfe für die in Not geratenen Menschen im Pinzgau.

Text und Bilder: BFK Pinzgau/ OBR Portenkirchner

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